Klassen 2a und 2b erleben lehrreichen Herbstvormittag am Retzbergweiher
Am 5. Dezember nutzten die Klassen 2a und 2b gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Ebel und Frau Malo das herrliche Spätherbstwetter für einen Unterrichtstag im Freien. In mildem Sonnenschein und windstiller, klarer Luft zeigte sich der Herbst von seiner schönsten Seite und bot den perfekten Rahmen für eine lebendige Begegnung mit der Natur. Am Retzbergweiher wurden die Kinder von Revierförster Dieter Gass, Förster im Ruhestand Hans-Georg Hofmann und Förster Johannes Malone empfangen, die sie standesgemäß mit einer Jagdhornmelodie begrüßten. Rund um den Weiher waren mehrere kindgerecht gestaltete Stationen aufgebaut, die neugierig machten und den Wald als Lern- und Erlebnisraum erfahrbar werden ließen.

Schon bald richteten sich die Blicke der Kinder auf kleine Dinge am Wegesrand, die dort nicht hingehörten. Über diese stillen Zeugen menschlicher Unachtsamkeit kam man ins Gespräch über Naturschutz und die damit verbundene Eigenverantwortung. An anderer Stelle rückte das Moos mit seiner erstaunlichen Fähigkeit, Wasser zu speichern, in den Mittelpunkt – ein kleines Wunder der Natur, das den Kindern vor Augen führte, wie wichtig selbst die unscheinbarsten Pflanzen für das Zusammenspiel im Wald und das Leben von Mensch und Tier sind. Immer wieder durften die Grundschüler fühlen, riechen und vergleichen. Wer einmal den zitronigen Duft der Douglasie wahrgenommen, die glatte Rinde der Buche und die rissige der Eiche gespürt oder sich in die Rolle eines Wildschweins versetzt hat, das mit der Schnauze den Waldboden nach Futter durchsucht, wird diese Eindrücke nicht mehr vergessen. Mit humorvollen Anekdoten und kleinen Eselsbrücken halfen die Waldprofis, sich all das spielerisch und nachhaltig einzuprägen.

Zwischen und an den Stationen blieb Zeit zum Staunen und Innehalten. Die Kinder lauschten dem Rascheln der Blätter, beobachteten das Lichtspiel auf dem Wasser und „lasen“ bei einer Fühlstation mit ihren Händen, was der Wald ihnen erzählte. Als sie später als kleine Eichhörnchen Nüsse im Laub versteckten und sie wiederfinden mussten, zeigte sich einmal mehr, wie spielerisch Lernen gelingen kann. Besonders groß war die Freude, als sich eine der Nüsse als „Supernuss“ in Form eines Schokobonbons entpuppte. Am Ende des Rundgangs wartete eine weitere liebevoll vorbereitete Überraschung: Während die Sonne golden auf den Weiher schien, wurden Brezeln verteilt und Würstchen gegrillt. Dieser stimmungsvolle Ausklang rundete den Vormittag voller Bewegung, Entdeckungen und Lachen wunderbar ab. Zum Abschied durfte jedes Kind einen Tierfußabdruck in weichen Ton drücken. Mit diesem Erinnerungsstück, vielen Eindrücken und neuem Wissen im Gepäck kehrten die Kinder zurück zur Schule. Ein herzlicher Dank gilt den engagierten Waldpädagogen, die mit ihrem Fachwissen, ihrem Humor und ihrer spürbaren Freude am Vermitteln den Wald lebendig werden ließen. Die Klassen profitierten nicht nur von anschaulichen Erklärungen und liebevoll gestalteten Aufgaben, sondern auch von der besonderen Atmosphäre, die Freude, Staunen und Begeisterung zugleich weckte. So blieb am Ende das Gefühl, dem Wald ein Stück nähergekommen zu sein und nicht zuletzt die Erkenntnis, dass es sich lohnt ihn zu schützen.
Fotos und Text: Marion Malo